Tagebuch der Fachwerksanierung „Heimathaus Sinn“, hier Tag 38 (Dienstag 30. Januar 2024 ):
Heute: Lehmziegel. Die gezeigten Leicht – Lehmziegel werden als Ersatz für die alten Staken und Wickel in die Gefache gemauert. Die Rohdichte beträgt 0,8 – 1,2 kg / dm³. Die Ziegel sind für Ausmauerung von Fachwerk oder Vorsatzschalen geeignet, aber nicht für tragende Wände. Sie bestehen aus Baulehm, Strohhäcksel und Sägespänen. Sie sind recht Wasser – und Frost – fest. Sie werden mit Lehmmörtel vermauert. An den Seiten der Gefache werden Holzleisten angebracht, in die die Randziegel eingenutet werden.
Die Wärmeleitzahl liegt bei 0,47 W / m² /K in Rohdichteklasse 1,2; bei Rohdichteklasse 0,8 liegt sie bei 0,25 W/m2/K. Der Wasserdampf – Diffusionswiderstandswert µ liegt bei 5 /10. Und was hilft das alles?
Nun, unsere Fachwerk – Sichtfassade wird natürlich von aussen mal nass. Das ist ungünstig, weil sie dann auf Dauer kaputt ginge. Da aber die Ziegel Wasser aufnehmen wie Löschpapier und es ganz leicht wieder als Wasserdampf abgeben können, kann unsere Wand schnell wieder trocknen. Mitsamt dem Holz, was die Ziegel umgibt. Und sie können noch mehr: Ist es in den Innenräumen warm und feucht, transportieren sie Feuchtigkeit als Wasserdampf nach aussen. Da schimmelt nichts und das Temperaturempfinden ist innen immer warm und trocken, man fröstelt nicht. Was können sie noch? Sie sind ein idealer Putzträger für Kalkputz aussen und Lehmputz innen, das alles arbeitet perfekt als Schichtsystem zusammen. Natürlich ist Lehm auch nicht entflammbar und bietet dem vorbeugenden Brandschutz gute Bedingungen. Obendrein dämmt er auch Lärm sehr gut. Unsere Lehmziegel erhalten nun aussen 3 mm Lehmunterputz in verzinkter Drahtarmierung, dann sind sie schon schlagregenfest. Darauf kommt der Kalkoberputz in weiss. Dann sind alle Lücken zu. Den ganzen Aufbau kann man heute gut sehen.